Cochem, ein zauberhafter Ort an der Mosel, beheimatet knapp über 5000 Einwohner und gilt als die kleinste Kreisstadt Deutschlands sowie der größte Ort im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz.
In Cochem scheiden sich die Meinungen, doch wie so oft liegt die Wahrheit im Auge des Betrachters. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum es sich lohnt, das idyllische Postkartenstädtchen an der Mosel einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Obwohl Cochem gerne als romantische Perle bezeichnet wird, muss es sich auch mit weniger schmeichelhaften Beinamen wie dem “Moselballermann” auseinandersetzen. Trotzdem tut dies der Beliebtheit der Stadt keinen Abbruch.
Schon 1857 schwärmte der Schriftsteller Octavius Rooke in seinem Reiseführer “Life of the Moselle” von Cochem als “in höchstem Maße malerisch”. Dies bestätigt sich auch heute noch, wenn man um die Ecke biegt und das Wahrzeichen der Stadt am Himmel erscheint – ein märchenhaftes Gemäuer mit Türmchen, Erkern und Zinnen. 100 Meter tiefer spiegelt sich eine bunte Häuserzeile in der Mosel wider und unterstreicht damit die malerische Schönheit von Cochem.
Britische Künstler spielten eine maßgebliche Rolle beim Aufkommen des Tourismus in der Region. Namen wie Frederick Nash, James Duffield Harding, William Callow und William Turner sind untrennbar mit Deutschland-Reisen und dem malerischen Cochem verbunden. Als Vorreiter ihrer Zeit beeinflussten sie Reisende mit ihren Gemälden und präsentierten das idyllische Städtchen sowie die damals noch zerstörte Reichsburg in ihrer ganzen Pracht.
Heute hat sich die Situation geändert und der Cochemer Hafen wird jährlich von rund 800 Kreuzfahrtschiffe und etwa 1,5 Millionen Tagesgästen angesteuert. Dadurch geht die romantische Atmosphäre der Moselregion leider ein wenig verloren. Trotzdem ist ein Spaziergang durch die Gassen der Stadt unbedingt zu empfehlen.